Sonntag, 5. Juli 2020

[Rezension] Faking it - Alles nur ein Spiel




Titel:
Faking it. Alles nur ein Spiel
Autor:
Cora Carmack
Übersetzer:
Sonja Häußler
Verlag:
LYX - Egmont
veröffentlicht:
2014 Köln
1. Auflage
Original :
Faking It, 2013
ISBN:
978-3-8025-9498-4
Seiten:
354
Preis:
9,99€

Grober Inhalt:
Die Rebellin Max trifft auf den perfekten Schwiegersohn Cade. Das auch nur, damit ihre Eltern denken, dass sie sich einen bodenständigen, langweiligen  Freund gesucht hat.
Cover des Buches

Ist dir auch schon einmal passiert, dass du aus Versehen den zweiten Teil einer Reihe angefangen hast, ohne den ersten gelesen zu haben?
Mir ist das in letzter Zeit leider etwas häufiger passiert, demnächst passe ich beim Bücherkauf mehr auf, versprochen; und doch muss es, wie ich festgestellt habe, nicht immer schlecht ausgehen.

Genau wie mit dem Buch „Faking it – Alles nur ein Spiel“, was eben der zweite Teil einer Reihe von Cora Carmack ist.
Ich habe mich jetzt im Nachhinein etwas belesen und kenne so grob den Inhalt vom ersten Teil, jedoch kann ich glücklich sagen, dass man das nicht unbedingt brauch, um den zweiten Teil zu lesen, denn anscheinend sind es andere Protagonisten. Manchmal glaube ich ja doch fast an Wunder!

Nun aber zu dem eigentlichen Buch.
Es beginnt alles mit Cade, der in einem Café seine verflossene Liebe und deren Freund trifft. Natürlich liebt er sie noch und kann nur schwerlich den Anblick von süßen Nichtigkeiten der beiden ertragen. Und wäre das nicht schon schlimm genug, sagt der neue Freund ihm auch noch, dass er vor hat, die Frau aus Cades Träumen zu heiraten. Einfach herzlos, oder?
Mal davon abgesehen, dass Cade auch noch vorgehalten wird, dass er als Schauspielstudent noch immer nicht so erfolgreich ist, wie er es gerne haben würde. Ist ja aber auch eine harte Branche!
Während er da also leidend am Tisch sitzt, kommt Max herein und erhält einen Anruf von ihren Eltern, dass diese doch mal vorbeikommen wollen. Hört sich im ersten Moment nicht schlimm an. Dies wird es erst, wenn man Mackenzie, eigentlich nur Max, Miller heißt, die Haut mit Tattoos und Piercings verziert und grell gefärbte Haare hat, und die Eltern erzkonservativ sind und davon eigentlich nichts wissen dürfen. Beschönigte Halbwahrheiten, die sie ihnen zuvor serviert hatte, drohen aufzufliegen und guter Rat ist teuer, als ihr Cade ins Auge springt. Ein perfekter Schwiegersohn könnte ihre Eltern vielleicht von ihr selber ablenken. Und so kommt es, dass sie Cade dazu überredet, dass er ihren Freund spielt.

Dazu fällt mir nur ein: Fake it ‘til you make it!

Denn wer hätte es gedacht? Irgendwie knistert es dann doch zwischen dem „perfekten Schwiegersohn“ und der „aufgedrehten Rebellin“.

Die Idee, eine gefakte Beziehung zu einer echten werden zu lassen, ist sicherlich nichts Neues. Auch, dass hier Bad Boy und Good Girl auf den ersten Blick verdreht ist, ist keine Neuerfindung des Rades. Generell gibt es viele Klischees und auch die Stereotype sind zu Hauf vertreten.
Aber irgendwie war es dann doch anders als andere Bücher, die ich in der Richtung kenne.
Vor allem liegt das wohl an der Schreibweise der Autorin. Sie ist flüssig, schön zu lesen und projiziert automatisch Bilder in deinen Kopf, ganz ohne Anstrengung. Man liest nicht alle zwei Sätze, dass er zwinkert, dass sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr streicht oder das irgendwer die Arme verschränkt, denn es wurden andere, oder eher zusätzliche, Wege gefunden, um die Situation darzustellen. Der ständige Wechsel der Sichten wurde manchmal etwas anstrengend, da man zum Teil auch Sachen zweimal lesen musste. Ansonsten bekam man gute Einblicke in der Gedankenwelt beider Charaktere.
Dies half vor allem dabei, die Motive beider zu verstehen.
Max möchte sich ausleben, genießt ihre Freiheit und arbeitet als Tänzerin in einer Bar, während sie in einer Band ist. Doch sie möchte ihre Eltern nicht verlieren, daher ersucht sie Cades Hilfe.
Cade hingegen hofft auf die Ablenkung von seinem gebrochenen Herzens und nutzt diese Gelegenheit als Schauspieltraining.
Über die Zeit knistert es zwischen den beiden und sie finden, trotz ihrer anfangs sehr unterschiedlichen Charaktere, Gemeinsamkeiten. Neben der Tatsache, dass sie beide für die Musik leben, teilen sie einen ähnlichen Humor. Und so weiter und so fort, jeder kennt doch Liebesgeschichten, oder?
Typischerweise gibt es dann noch ein Hin und Her.

Es gibt die ein oder andere Wendung, die aber alle nicht so erschreckend sind, dass man einen Herzinfarkt bekommen würde. Eher so, als würde man auf Besuch warten. Das ist an sich nichts schlechtes, nur leider nicht ganz mein Fall.
Das Einzige, was mich dann doch etwas schockierte, war der Hauch Erotik, als ich das erste Mal über ihn stolperte. Nicht, dass diese Passagen nicht schlecht geschrieben sind oder man nicht doch das ein oder andere Bauchkribbeln haben kann; ich hatte nur einfach nicht damit gerechnet. Es ist auch nichts allzu Explizites, sodass mein Heiligenschein bei bestem Wissen und Gewissen auf meinem Kopf bleiben konnte.



Dazu kann ich nur noch sagen: Gegensätze ziehen sich an. Und hier eben manchmal aus!

Xoxo Shade

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen