Titel:
Das Labyrinth der Träumenden Bücher
Autor:
Hildegunst von Mythenmetz ;D
Übersetzer:
Walter Moers
Verlag:
Albrecht Knaus Verlag
veröffentlicht:
München 2018
1. Auflage
1. Auflage
ISBN:
978-3-813-50393-7
Seiten:
432
Preis:
15€
Grober Inhalt:
Mythenmetz bekommt einen mysteriösen Brief und kehrt nach 200 Jahren nach Buchhaim zurück, um ihm auf die Spur zu gehen.
![Cover des Buches](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgovxO5H21S1-iXZKEHqkjNPuYGJpNbRZqnkIF24CEANsoHNZ9hCwt8YheyRPzX3rAdHRJaf30jQe73uEq6au2huXRUkBEM1fc2j3Fx9nFuOxCWSHqlucoBu8jFooO2dOHRUP2-YrphIJQ/s2048/3025B287-9BBF-4819-8860-92F78EF265AA.png)
Liebster Leser,
Ja, du siehst richtig! Endlich habe ich den zweiten Band der Lieblingsbuchreihe meines Lieblingsautors verschlungen - und zwar in Buchform, nicht als Hörspiel. Zugegeben, vielleicht nicht die klügste Entscheidung. Aber naja, jetzt ist es auch zu spät.
»Das Labyrinth der Träumenden Bücher« ist, wie der Name schon anklingen lässt, der zweite Teil von »Die Stadt der Träumenden Bücher« und handelt wieder von unserem zamonischen Lieblingsschriftsteller Hildegunst von Mythenmetz. In den 200 Jahren, die seit dem ersten Band vergangen sind (keine Sorge, Hildegunst lebt noch - Lindwürmer können schließlich bis zu 1000 Jahre alt werden), hat sich allerdings Einiges geändert: Zum Beispiel ist er längst nicht mehr der unbekannte Neuling, der sich überall vorstellen muss. Nein, mittlerweile muss er sich sogar verstecken, wenn er nicht erkannt werden möchte. Seine Bücher verkaufen sich wie warme Semmeln und Mythenmetz kann sich Streußelschnecken mit Schokoladenfüllung als Zwischensnack leisten - leider ist nicht nur sein Portemonnaie dicker geworden, sondern auch er selber. Und allem voran, sein Ego.
Schon in »Die Stadt der Träumenden Bücher« ist unser Lieblingslindwurm eigentlich ja schon ziemlich ... naja, arrogant, aber mit dem Erfolg und all den Fanbriefen, die ihn täglich erreichen (es sind so viele, dass er damit heizen kann), lässt er bald gar keine Kritik mehr an sich heran. Was natürlich verheerende Folgen hat: Nicht nur seine literarische Qualität, auch seine Beliebtheit sinkt immer weiter.
Wie auch immer, zu Beginn erreicht ihn ein mysteriöser Brief und ruft ihn nach Buchhaim - in die Stadt, die er seit 200 Jahren meidet, aus Angst vor den Katakomben. Buchhaim ist längst nicht mehr das, was es früher einmal war. Ich möchte gar nicht so genau ausführen, was, aber … nun ja, sagen wir, die Stadt hat sich ein wenig umorientiert. Bücher sind nach wie vor wichtig, aber jetzt hat auch das Theater die Stadt erobert.
… was mich ein wenig enttäuscht hat. Buchhaim lebte für mich durch seinen mittelalterlichen Charme und seine einzigartige bibliophile Welt - was jetzt beides nicht mehr da ist. Stattdessen findet sich eine recht moderne Stadt (also, vergleichsweise modern, Autos oder so etwas gibt es natürlich immer noch nicht), in der Bücher gar keine sooo große Rolle mehr spielen.
Für Theater-Fans sicher der Himmel auf Erden.
Es hat wirklich alles mit Theater zu tun. Du
weißt, wie sehr ich Moers' Bücher liebe und wie sehr ich Mythenmetz'sche
Abschweifungen vergöttere, aber hier
hat er es etwas zu sehr übertrieben.
Teilweise hatte ich absolut gar keine Lust mehr, das Buch überhaupt noch weiterzulesen.
Zumal Mythenmetz' Figur auch bei Weitem nicht mehr so lebendig und spritzig
herüberkommt wie noch im ersten Band. Damals war seine etwas herablassende, ziemlich eingebildete Art meistens ziemlich lustig anzusehen. Im zweiten Band ist es eigentlich nur noch anstrengend.
... was vielleicht daran liegen könnte, dass ich das Buch diesmal gelesen und nicht gehört habe.
Aber auch der Handlungsbogen gefällt mir nicht so gut wie in »Die Stadt der Träumenden Bücher«. Im Prinzip ist von Anfang an absehbar, was passieren wird, und abgesehen davon ist es nicht so schön abgeschlossen wie der erste Teil; es endet nämlich genau in der Mitte (und der letzte Band ist noch nicht herausgekommen … wie kann Moers uns das nur zumuten...). Spannend ist es also nicht wirklich, die Hauptfigur hat sich sehr ins Schlechte entwickelt und … der erste Teil war so perfekt abgeschlossen! Warum gibt es überhaupt einen zweiten?
... was vielleicht daran liegen könnte, dass ich das Buch diesmal gelesen und nicht gehört habe.
Aber auch der Handlungsbogen gefällt mir nicht so gut wie in »Die Stadt der Träumenden Bücher«. Im Prinzip ist von Anfang an absehbar, was passieren wird, und abgesehen davon ist es nicht so schön abgeschlossen wie der erste Teil; es endet nämlich genau in der Mitte (und der letzte Band ist noch nicht herausgekommen … wie kann Moers uns das nur zumuten...). Spannend ist es also nicht wirklich, die Hauptfigur hat sich sehr ins Schlechte entwickelt und … der erste Teil war so perfekt abgeschlossen! Warum gibt es überhaupt einen zweiten?
Gut, es ist nicht alles schlecht, an diesem
Buch. Im Gegenteil, eigentlich, es ist immer noch ziemlich witzig und amüsant, fantasievoll und am Anfang wird angedeutet, dass der Schattenkönig noch lebt, es gibt also Grund zur Hoffnung. Also eigentlich gar nicht sooo schlecht. Nur auch nicht so
gut. Sagen wir: Ich würde es nicht noch einmal lesen.
… nicht in den nächsten zwei Wochen, jedenfalls.
Die Entwicklungen, die du beschreibst, lassen sich allerdings sehr gut rechtfertigen; schließlich ist Mythenmetz seit »Die Stadt der Träumenden Bücher« 200 Jahre älter geworden, erwachsen, könnte man sagen, und er gibt selbst zu, arrogant geworden zu sein. Was hast du gegen das Theater? Es ist nur verständlich, dass sich auch Buchhaim geändert hat - immerhin ist die Stadt gänzlich abgebrannt. Es wäre seltsam, wenn es danach immer noch die gleiche Stadt wäre.
Abgesehen davon ist es auch ganz nett, einmal etwas Neues zu lesen. So sehr ich die Bücherstadt mochte - nichts ist ewig, und wenn man einen zweiten Band will, der genauso ist wie der erste, kann man schließlich auch den ersten nochmal lesen. Wenn du mich fragst, ist »Das Labyrinth der Träumenden Bücher« eine hübsche Fortsetzung geworden, die die alte Geschichte auf eine neue Art weiterführt.
Vielleicht ist das Hörbuch weniger langwierig als das Buch? Mir war es auch ja zu langgestreckt, das wäre bei einem Hörbuch sicher nicht ganz so schlimm gewesen. Ein gutes Viertel des Buchs verbringt er beispielsweise damit, sich im Theater ein Stück anzusehen, das im Prinzip die gesamte Handlung des ersten Teils als Musical wiedergibt … phasenweise war es wirklich unglaublich in die Länge gezogen und einfach langweilig. Ganz anders als das Trompaunenkonzert davor, oder die unzähligen Schilderungen von Mythenmetz' Alltag in den komischsten Regionen des Labyrinths...
Für mich ist das ein ganz klarer Fall von überflüssigem Lesestoff. Der erste Band war schon nicht mein Lieblingsbuch, der zweite ist noch weniger. Wenn man zusammenhangslosen Quatsch sucht, ist man hier an der richtigen Stelle, aber mir war das zu viel des Guten. Abgesehen davon waren fast alle »Überraschungen« schon von Anfang an offensichtlich und zu erwarten.
Dein Yuki
… nicht in den nächsten zwei Wochen, jedenfalls.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhxZ-uQJUVW2-rl2NbcluSsfnZFHd3cqiIAnnsp6J5I-ESeOXcKlt-0QMMrLhek01QotriTgd9WmpvMxswR2mXOkyWvXVtDdCD7PxAcJSXAvWbRb-cGBeWSqDMIjwotCy3Rr9GzZ_zp55w/d/Zeichnung+-+Nestor.png)
Die Entwicklungen, die du beschreibst, lassen sich allerdings sehr gut rechtfertigen; schließlich ist Mythenmetz seit »Die Stadt der Träumenden Bücher« 200 Jahre älter geworden, erwachsen, könnte man sagen, und er gibt selbst zu, arrogant geworden zu sein. Was hast du gegen das Theater? Es ist nur verständlich, dass sich auch Buchhaim geändert hat - immerhin ist die Stadt gänzlich abgebrannt. Es wäre seltsam, wenn es danach immer noch die gleiche Stadt wäre.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj6LMs_dhQC72fSeCXgYZ62TkriZPuteYUmlK9D6R4KxMtFr3aPy_48eiXPVjpeUH9Wu0Kx9R7jYoKYiUb8gKiBcop1DKf129z1Lzec3bShMdbZsqKKlOHgMaSSVAyEzf4J6iwXBFlcltc/d/Zeichnung+-+Irving.png)
Abgesehen davon ist es auch ganz nett, einmal etwas Neues zu lesen. So sehr ich die Bücherstadt mochte - nichts ist ewig, und wenn man einen zweiten Band will, der genauso ist wie der erste, kann man schließlich auch den ersten nochmal lesen. Wenn du mich fragst, ist »Das Labyrinth der Träumenden Bücher« eine hübsche Fortsetzung geworden, die die alte Geschichte auf eine neue Art weiterführt.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh4N-m4g8EwWHZ0y8gobGPa5fkhmFnRckTaoJd_ZebD9-HyGNDjfAmDU_fH_7cU_r_4idiw8Xit7GauRX4ai8wpFVcjATXl7FB6PGoCkxvTseIXtCvPzxfCZqCXD_2fPHOZd4jx5sJF0x0/d/Zeichnung+-+Amira.png)
Vielleicht ist das Hörbuch weniger langwierig als das Buch? Mir war es auch ja zu langgestreckt, das wäre bei einem Hörbuch sicher nicht ganz so schlimm gewesen. Ein gutes Viertel des Buchs verbringt er beispielsweise damit, sich im Theater ein Stück anzusehen, das im Prinzip die gesamte Handlung des ersten Teils als Musical wiedergibt … phasenweise war es wirklich unglaublich in die Länge gezogen und einfach langweilig. Ganz anders als das Trompaunenkonzert davor, oder die unzähligen Schilderungen von Mythenmetz' Alltag in den komischsten Regionen des Labyrinths...
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiDUdBAQ32LFZ3JBGug1Dx7RPBN-T3r98XvYq0VSnd3IKhyOOLX0xdrfoP0biYtHSGKnndQpUtBkHImR9fMBg2iH4X_nvLb4UExEYn-zCULKSGfULW2YQBtVTvLWa2WExSubR1sOBSZ7lA/d/Zeichnung+-+Shade.png)
Für mich ist das ein ganz klarer Fall von überflüssigem Lesestoff. Der erste Band war schon nicht mein Lieblingsbuch, der zweite ist noch weniger. Wenn man zusammenhangslosen Quatsch sucht, ist man hier an der richtigen Stelle, aber mir war das zu viel des Guten. Abgesehen davon waren fast alle »Überraschungen« schon von Anfang an offensichtlich und zu erwarten.
Dein Yuki
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen